Handbuch / Manuel d’utilisation / Owners Manuel - Airwave Magic 5 – rev 1.0 – 20.09.08 Page 12 / 12
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meißt nicht nötig. Auf jeden Fall ist immer zuerst die Flugbahn zu korrigieren. Der MAGIC5 hat eine
geringe Negativtendenz und neigt beim Gegensteuern nicht zum Strömungsabriß der gestützten, noch
offenen Flügelseite.
Hat man einen Einklapper während man beschleunigt, mit durchgedrücktem Beinstrecker fliegt, dann lässt
man zuerst den Beinstrecker locker, um die Stabilisierung und das Wiederöffnen der Kappe zu
unterstützen. Das Wiederöffnen unterstützt man nun so wie oben bereits beschrieben.
Bei Frontalklappern kann man das Wiederöffnen durch beidseitiges kurzes Ziehen der Steuerleinen
unterstützen.
Achtung: Durch das neue 3-Leinenebenen System des MAGIC5 können provozierte Klapper
mittels der Tragegurte großflächiger ausfallen. Das reale Klappverhalten in thermischen
Bedingungen unterscheidet sich jedoch nicht von dem eines gewöhnlichen 4-Leiners.
Öffnen eines Verhängers
Bei einem MAGIC5 ist es sehr schwierig, ein Flügelende so zu verhängen, dass es nicht schnell wieder
herauskommt. Natürlich können sich bei heftigen Klappern in extremen Bedingungen alle Gleitschirme in
ihre Leinen verwickeln.
Wenn dies geschieht, versuchen Sie zuerst alle Standardmethoden (wie oben beschrieben), um einen
seitlichen Einklapper wieder zu öffnen. Wenn sich der Einklapper dann immer noch nicht öffnet, ziehen
Sie die C- oder B-Traggurten, um der Kalotte zu helfen, sich wieder zu füllen. Hilft dies nicht, nehmen sie
die äußerste B-Leine (Stabilisatorleine) und ziehen sie diese seitlich herunter um das verfangene
Flügelende aus den Leinen zu lösen. Starke Bremsbewegungen können ebenfalls helfen, die verhängte
Ecke wieder zu öffnen. Wichtig hierbei: Beachten Sie immer Ihre Flugrichtung!
Ein Full Stall sollte nur dann als letzte Möglichkeit gebraucht werden, wenn ein Teil der Kalotte sich richtig
in den Leinen verknüpft hat und der Schirm sich nicht mehr kontrollieren lässt. Solche Manöver zur
Wiederöffnung sollten nur gemacht werden, wenn genug Höhe über dem Boden vorhanden ist. Wenn Sie
schon sehr tief sind, ist es sehr viel wichtiger, den Gleitschirm zu einem sicheren Landeplatz zu steuern
oder sogar den Notschirm zu ziehen, falls sich der Schirm nicht Stabilisieren lässt.
MERKE: Testpiloten haben den MAGIC5 eingehend über das normale Flugverhalten hinaus getestet.
Diese Testmanöver wurden auf eine sehr präzise Art und Weise von trainierten Testpiloten mit einem
Notschirm und über Wasser ausgeführt. Stalls und Vrillen sind mit allen Gleitschirmen gefährliche
Manöver und werden nicht empfohlen!
Trudeln (Negativdrehung)
Prinzipiell sollte man einen Gleitschirm nicht zum Trudeln bringen. Bei manchen Sicherheitstrainings wird
das Trudeln über Wasser mit Schwimmweste und einem einsatzbereiten Rettungsboot geübt. Sinn dieses
Trainings ist es, sich an die Grenzen des einseitigen Strömungsabrisses heranzutasten, um diese
kennenzulernen. Das Ausleiten des Trudelns (Negativdrehung) geschieht, indem man beide Bremsen
freigibt. Der MAGIC5 geht dann von selbst wieder in den Normalflugzustand über.
Bei AIRWAVEs Testflügen und denjenigen für die Musterzulassung des MAGIC5, die vom DHV
durchgeführt wurden, ist keine stabile Negativdrehung aufgetreten.
Achtung
: Diese Manöver sind mit grossem Höhenverlust verbunden!
Fullstall
Achtung:
Zu beachten ist unbedingt, dass falls beim Ausleiten des Fullstall die Bremsen im
falschen Moment oder nur unvollständig freigegeben werden, wie mit jedem anderen Gleitschirm
die Gefahr besteht, ins Segel zu fallen! Es ist folgendes zu beachten:
Um einen stabilen Fullstall einzuleiten, hält man den Bremsgriff des MAGIC5 so, dass man die Hand
durch den Bremsgriff steckt (wie wenn man einen Skistock hält) und den Ring des Bremsgriffes zwischen
Daumen und Zeigefinger hält. Man zieht nun die Bremsen zügig bis zur gestreckten Armlänge durch und
hält die Hände unterhalb des Sitzbrettes. Der Fullstall wird erst ausgeleitet, wenn er stabilisiert ist, d.h.
wenn die entleerte Kappe sich über oder leicht vor dem Piloten befindet. Man gibt die Bremsen frei und
der MAGIC5 nimmt wieder von selbst Fahrt auf. Dabei geht die Kalotte sanft vor den Piloten.