SICHERHEITS-, INSTALLATIONS- UND BETRIEBSHANDBUCH
AVANCIS POWERMAX
®
PHOTOVOLTAIK-MODULE
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©2021 | AVANCIS GmbH | Solarstraße 3 | 04860 Torgau | service@avancis.de | www.avancis.de | Februar 2021
Brandsicherheit
• Halten Sie die örtlichen Richtlinien, Vor-
schriften und Anforderungen der Brand-
sicherheit ein.
• Die Installation einer PV-Anlage an einem
Gebäude kann die Brandsicherheit des
Gebäudes beeinflussen.
• Bei einer Dachinstallation muss die
PV-Anlage über einer feuerbeständigen
Dachhaut montiert werden, die für diese
Anwendung ausgelegt ist
• Installieren oder verwenden Sie die
PV-Module nicht in der Nähe gefähr-
licher Orte, wo entzündbare Gase oder
Dämpfe erzeugt werden oder sich kon-
zentrieren können.
• Auf Gebäuden montierte PV-Module
produzieren auch unter folgenden Gege-
benheiten gefährliche Gleichspannung:
»
geringe Lichtintensität
»
unterbrochene Verbindung zwischen
PV-Modulen und Wechselrichter
»
teilweise oder vollständig zerstörte
PV-Module
»
zerstörte Gleichstromkabel.
• Halten Sie sich während und nach eines
Brandes von der PV-Anlage fern.
• Informieren Sie die Feuerwehr über die
besonderen Gefahren eines PV-Systems.
• Lassen Sie das PV-System von Ihrem
Installateur nach dem Feuer in einen
sicheren Betriebszustand bringen (falls
möglich).
• Die Brandverhalten des Moduls (wie im
Datenblatt angegeben) gilt nur, wenn
das Modul wie in der Installationsanlei-
tung beschrieben montiert ist.
Mechanische Installation
• Je nach Anlage sind entsprechende Maß-
nahmen zu ergreifen, um eine Ansamm-
lung von Wasser, Schmutz und anderen
Stoffen auf dem Modul zu verhindern.
• Die Montage der Module im Querformat
und im Hochformat in unterschiedlichen
Richtungen ist erlaubt. Alle Module soll-
ten in einer Richtung montiert sein, um
ein einheitliches Oberflächenbild zu er-
halten. Das bedeutet, alle Moduletiketten
auf der Rückseite weisen zur selben Seite.
• Um im Langzeitbetrieb optische Auffäl-
ligkeiten zu vermeiden, wird empfohlen,
den Klebepunkt, der die Anschlusskabel
am Rückglas hält, vor Inbetriebnahme
vollständig zu entfernen.
• PV-Module müssen unter Verwendung
einer für die PV-Anwendung geeigneten
und den baurechtlichen Anforderun-
gen entsprechenden Unterkonstruktion
sicher befestigt werden, die für die ört-
lichen maximalen Wind- und Schnee-
lasten ausgelegt ist. Befolgen Sie die
Anweisungen der jeweiligen Lieferanten.
• Die Rückenschienen der PV-Module dür-
fen nur auf eine ausreichend mechanisch
stabile Unterkonstruktion montiert wer-
den, die auch das Anzugsdrehmoment der
Schrauben für die SMART-Klemmen von
20 Nm und damit die Vorspannung der
SMART-Klemmen dauerhaft sicherstellen
kann. Unterkonstruktionen aus Holz er-
füllen im Normalfall diese Bedingung nicht.
• Stellen Sie sicher, dass die PV-Module
keinen Wind- oder Schneelasten ausge-
setzt sind, welche die im jeweils gültigen
Datenblatt angegebenen maximal zuläs-
sigen Lasten überschreiten.
• Stellen Sie sicher, dass die PV-Module
nicht übermäßig hohen Kräften durch
Wärmedehnung der Stützkonstruktion
ausgesetzt sind.
• Während der Installation und des Be-
triebs darf die Stützkonstruktion keine
übermäßige Verbiegung oder Verdre-
hung des PV-Moduls verursachen. Alle
vier Befestigungspunkte müssen in einer
Ebene liegen. Bei der Installation darf die
Lage der Befestigungspunkte um maxi-
mal 1 mm aus der Ebene abweichen, um
einen weitgehend zwängungsfreien Ein-
bau zu ermöglichen.
• Sehen Sie hinter einem PV-Modul eine
angemessene rückseitige Belüftung zur
Kühlung und Ableitung von Kondensa-
tion oder Feuchtigkeit vor.
• Zwischen PV-Modulen ist bei der Mon-
tage aufgrund der Wärmedehnung der
Module ein Abstand von mindestens
5 mm zu belassen.
• Mit Ausnahme der Rückenschienen müs-
sen alle anderen Teile der PV-Module stets
frei von Konstruktionselementen sein, die
mit dem Modul in Berührung kommen
und Schäden verursachen können.
• Bohren Sie keine zusätzlichen Löcher
in die Rückenschienen. Dies könnte die
mechanische Integrität des PV-Moduls
beeinträchtigen und/oder elektrische
Gefahren oder Korrosion verursachen.
• AVANCIS schreibt vor, dass die PV-Mo-
dule an den 4 Montagebereichen der
Rückenschienen montiert werden (graue
Markierungen in Abb. 2).
• Die Glaskanten der Module sind emp-
findlich gegenüber Stößen. Vermeiden
Sie Berührungen durch andere Module,
Werkzeug oder Ähnliches.
• AVANCIS PV-Module sind nach
IEC 61215 bis maximal 3400 Pa unter
Druck und 1600 Pa unter Sog belastbar
und zertifiziert (Sicherheitsfaktor 1,5).
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Elektrische Installation
• PV-Module unterschiedlicher Konfigura-
tionen und mit unterschiedlichen Nomi-
nalleistungen dürfen nicht in derselben
PV-Anordnung verwendet werden, es sei
denn, die Wechselrichter und/oder Sys-
temkomponenten sind dafür ausgelegt.
• Die PV-Module sind werksseitig mit
elektrischen Kabeln und Anschlussteilen
ausgestattet, um sie leicht in Reihe ver-
binden zu können.
• Verwenden Sie typgleiche Anschlussste-
cker, um die PV-Module zu verbinden.
Wenn Anschlüsse unterschiedlicher Her-
steller zu verpaaren sind, muss die Ver-
bindung von beiden Herstellern schrift-
lich genehmigt werden.
• Für den Anschluss der PV-Module ist gege-
benenfalls eine nicht im Lieferumfang ent-
haltene Kabelverlängerung erforderlich.
• Verwenden Sie für die Systemverschal-
tung Kabel mit geeigneten Querschnitts-
flächen und Anschlussteilen, die für den
maximalen Rückstrom des
PV-Moduls
zugelassen sind.
• Achten Sie darauf, dass die Polaritäten
elektrischer Kabel und Anschlussklem-
men übereinstimmen, wenn Sie die Ver-
bindungen herstellen; andernfalls kann
eine Beschädigung des PV-Moduls ver-
ursacht werden.
• Erstellen sie einen geeigneten Blitz- und
Überspannungsschutz in Übereinstim-
mung mit den anzuwendenden Normen
und Vorschriften (auch von den Sachver-
sicherern).
• Stellen Sie sicher, dass alle elektrischen
Verbindungen sicher und fest sind.
• In eine der 2 Anschlussdosen des
PV-Moduls ist eine Bypassdiode einge-
baut. Diese Diode ist nicht durch den Be-
nutzer austauschbar. Die Anschlussdose
darf nicht geöffnet werden.
• Die maximale Anzahl von in Reihe ge-
schalteten PV-Modulen muss im Einklang
mit den anwendbaren Bestimmungen so
berechnet werden, dass die angegebene
maximale Systemspannung (U
sys
) des PV-
Moduls und aller anderen elektrischen
DC-Komponenten im Leerlaufbetrieb
auch bei niedrigen Temperaturen nicht
überschritten wird. Bei einer Anzahl von
n Modulen muss gelten: n*U
oc
< U
sys
.
• Eine Funktionserdung (Erdung DC-seitig)
ist bei AVANCIS PV-Modulen nicht vor-
geschrieben. AVANCIS PV-Module kön-
nen mit allen gängigen Wechselrichter-
technologien betrieben werden, die für
die Strom- und Spannungsbereiche von
Strängen aus AVANCIS-Modulen ausge-
legt sind.
• Es dürfen nicht mehr als 2 PV-Module
oder Modulstränge parallel geschal-
tet werden, ohne dass ein geeigneter
Strang-Rückstromschutz verwendet wird
(andernfalls kann die maximale Rück-
strombelastbarkeit überschritten und das
Modul beschädigt werden).
Information von Underwriters Laborato-
ries (USA):
• Siehe Abschnitt 690-8 des National Elec-
tric Code (NEC) für die USA und Kanada
betreffs eines zusätzlichen Multiplika-
tionsfaktors von 125 %, der möglicher-
weise anzuwenden ist.
• Unter normalen Bedingungen kön-
nen PV-Module mehr Spannung und/
oder Strom produzieren als für Norm-
bedingungen ermittelt. Deswegen wird
empfohlen, die I
sc
- und U
oc
-Werte für
die Bemessung von Leitungen, Kabeln,
Sicherungen und Regel- und Steue-
rungselementen mit dem Faktor 1,25
bzw. 1,10 zu multiplizieren.
# Bei Abweichung zum Datenblatt gelten die im
Datenblatt angegebenen Werte.