Betriebsanleitung | EoC 20-01 | Ethernet over Coax | Master
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2021-03-17 | Technische Verbesserungen, Änderungen im Design, Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.
4. Erweiterte Funktionen
Dieses Kapitel beschreibt die erweiterten Funktionen Ihrer Bridge. Diese beziehen sich auf alle NMU, Master
und verbundene EP.
4.1. QoS
Die Dienstqualität (Quality of Service) wird sichergestellt, indem jedem eingehenden Paket ein vordefinierter
Prioritätswert zugeordnet wird. Pakete mit höherer Priorität sollten so schnell wie möglich verarbeitet werden
(Fast Forwarding). Bei Pufferknappheit sollten Pakete mit geringer Priorität verworfen werden, um einen
reibungslosen Datenverkehr der Pakete mit hoher Priorität sicherzustellen. Datenverkehr mit höherer Priorität
hat eine höhere Datenrate und eine geringere Wahrscheinlichkeit, verworfen zu werden.
Der Wertebereich der Nummerierung für die Priorität reicht von 0 bis 7, wobei 7 für die höchste Prioritätsebene
steht. EOC 20-01/EoC 20-02 unterstützt die Priorisierung von 802.1p, IP TOS/TC oder DSCP und das TCP/UDP-
Protokoll. Für Pakete bestehen 4 Prioritätswarteschlangen. Pakete mit dem Prioritätswert 0 oder 1 gehen in die
gleiche Warteschlange, bezeichnet als Queue0. Queue1 hat die Prioritätswerte 2 und 3, Queue2 hat die
Prioritätswerte 4 und 5 und Queue3 hat die Prioritätswerte 6 und 7. Insgesamt stehen 4 Service-Ebenen zur
Verfügung. Queue3 hat eine höhere „Service-Gewichtung“, d. h. Pakete in Queue3 werden schneller
ausgegeben. Pakete in Queue0 werden als weniger wichtig eingestuft.
4.2. Warteschlangenplanung
Legt fest, wie schnell die Pakete in verschiedenen Warteschlangen weitergeleitet werden.
4.2.1. Strenge Priorität (SP) – Standardbetrieb
Pakete in Warteschlangen mit höherer Priorität werden immer zuerst übertragen. Pakete mit geringerer
Priorität werden übertragen, wenn die Warteschlangen mit höherer Priorität leer sind.
4.2.2. Gewichtete faire Warteschleife (Weighted Fair Queue, WFQ)
Die Service-Gewichtung für Q3/Q2/Q1/Q0 ist auf 8/4//2/1 festgelegt. Somit werden 8 Pakete in Q3, dann 4
Pakete in Q2, dann 2 Pakete in Q1, dann 1 Paket in Q0 weitergeleitet. Dann wird der Ablauf wiederholt.
4.2.3. Gemischt Warteschleifen (SP & WFQ)
Zunächst werden die Pakete in Q3 mit strenger Priorität übertragen, dann werden Pakete in Q2/Q1/Q0 mit
einer festen Gewichtung von 4/2/1 als WFQ übertragen.
4.3. TCP/UDP-Port-Nummer – standardmäßig leer
Unterschiedliche TCP- oder UDP-Port-Nummern weisen üblicherweise auf unterschiedliche Protokolle hin. Sie
können die Priorität wichtiger Anwendungen durch Angabe der TCP- oder UDP-Port-Nummer erhöhen. Im EOC
20-01/EoC 20-02 können Sie für insgesamt 3 verschiedene TCP-/UDP-Protokolle eine höhere Priorität vergeben.
4.4. 802.1p – Standardschema
Das getaggte Paket verfügt über 3-Bit (Wert 0~7) im Feld 802.1p für das Prioritäts-Mapping. Das Standard-
Mapping-Schema ist das Mapping des 802.1p-Wertes 7 auf Priorität 7 und das Mapping des Wertes 0 auf
Priorität 0 und so weiter. Dies wird im Upstream und im Downstream angewendet.