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• Sämtliche Parameter so einstellen, dass ein ständiger Wechsel zwischen atrial und
ventrikulär gesteuerten Modi verhindert wird.
Nicht abstellbare Phrenicus-Stimulation
In seltenen Fällen lässt sich bei LV-Stimulation eine chronische Phrenicusstimulation
nicht durch Umprogrammierung der verfügbaren linksventrikulären Stimulationskon-
figuration oder durch andere Massnahmen abstellen.
• Gegebenenfalls einen rechtsventrikulären Modus einstellen, sowohl im Perma-
nentprogramm als auch fürs Mode Switching.
Risiken bei ausschließlicher LV-Stimulation vermeiden
Wenn es bei ausschließlich linksventrikulärer Stimulation zur Elektrodendislokation
kommen sollte, bestünden folgende Gefahren: Verlust der ventrikulären Stimulation
sowie Induktion von atrialen Arrhythmien.
• Wahrnehmungs- und Stimulationsparameter bezüglich Therapieverlust abwägen.
• Für implantatabhängige Patienten wird ausschließliche LV-Stimulation nicht
empfohlen.
• Ein mögliches Aussetzen der automatischen Amplitudensteuerung berücksichti-
gen.
• Bei Nachsorgen und Reizschwellentests einen Verlust der synchronisierten ventri-
kulären Stimulation berücksichtigen.
Bei gleichzeitig implantiertem ICD keine unipolare Stimulation zulassen
Wenn zusätzlich zu einem Herzschrittmacher ein ICD implantiert wird und ein Elektro-
dendefekt auftritt, kann nach einem Reset des Herzschrittmachers oder durch die
automatische Elektrodenüberwachung auf unipolare Stimulation umgeschaltet
werden. Dadurch könnte der ICD fälschlicherweise Tachyarrhythmietherapien inhi-
bieren oder auslösen.
• In dieser Konfiguration sind unipolare Elektroden nicht zulässig.
Stromverbrauch und Betriebszeit berücksichtigen
Der Herzschrittmacher lässt die Programmierung hoher Impulsamplituden mit langen
Impulsdauern bei hohen Frequenzen zu, um auch bei seltenen Diagnosen adäquat
therapieren zu können. In Kombination mit niedriger Elektrodenimpedanz führt das zu
einem sehr hohen Stromverbrauch.
• Bei der Programmierung großer Parameterwerte berücksichtigen, dass der
Austauschindikator ERI sehr früh erreicht sein wird, weil die Betriebszeit der
Batterie auf unter 1 Jahr sinken kann.
5 Nach der Implantation
Nachsorgen
Nachsorgeintervalle
Nachsorgen müssen in regelmäßigen, vereinbarten Intervallen durchgeführt werden.
• Nach Abschluss der Einwachsphase der Elektroden, etwa 3 Monate nach der
Implantation, muss die erste Nachsorge beim Arzt mit dem Programmiergerät
(Präsenznachsorge) durchgeführt werden.
• Einmal jährlich, spätestens 12 Monate nach der letzten Präsenznachsorge, muss
die nächste Präsenznachsorge stattfinden.
Mit BIOTRONIK Home Monitoring
®
nachsorgen
Die Überwachung per Home Monitoring ersetzt nicht eine aus anderen medizinischen
Gründen erforderliche, regelmäßige persönliche Vorstellung beim Arzt.
Die Home-Monitoring-gestützte Nachsorge kann Präsenznachsorgen unter folgenden
Voraussetzungen funktional ersetzen:
• Der Patient wurde darüber informiert, dass er trotz der Überwachung mit Home
Monitoring einen Arzt kontaktieren muss, wenn sich Symptome verstärken oder
neu auftreten.
• Implantatnachrichten werden regelmäßig gesendet.
• Der Arzt entscheidet, ob die von Home Monitoring gelieferten Daten im Hinblick auf
den klinischen Zustand des Patienten und den technischen Zustand des Implantat-
systems ausreichend sind; falls nicht, muss eine Präsenznachsorge durchgeführt
werden.
Erkenntnisse aus der mit Home Monitoring möglichen Früherkennung können eine
zusätzliche Präsenznachsorge erforderlich machen. Beispielsweise können die gelie-
ferten Daten frühzeitig auf Elektrodenprobleme oder auf ein absehbares Ende der
Betriebszeit (ERI) hinweisen. Ferner können die Daten Hinweise auf die Detektion
bislang unerkannter Arrhythmien geben oder auf eine Änderung der Therapie mittels
Umprogrammierung des Implantats.
Mit dem Programmiergerät nachsorgen
Bei einer Präsenznachsorge gehen Sie wie folgt vor:
1
Externes EKG aufzeichnen und auswerten.
2
Wahrnehmungs- und Stimulationsfunktion prüfen.
3
Implantat abfragen.
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