Vor dem endgültigen Design, Zuschneiden des Holzes und Zusammenbau des Gehäuses müssen einige grundlegende
Punkte zur Gehäusekonstruktion geklärt sein. Diese Themen beziehen sich zum Teil auf die Akustik. Andere sind
Konstruktionstips oder sollen einfach sicherstellen, dass der Zuhörer ein Produkt erhält, an dem er lange seine Freude hat.
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Bei Infinite-Baffles handelt es sich lediglich um ein Stück Holz, das den Woofer an der Hutablage des Wagens befestigt.
Wenn Sie sich für diese Installation entscheiden (die im allgemeinen keine sehr gute Leistung bringt), müssen Sie beim
Versiegeln und Abdichten der in den Rücksitz führenden Löcher sehr vorsichtig vorgehen, um entsprechend gute
Bassresonanz zu erhalten.
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Ein Gehäuse in Form eines Keils besteht einfach aus der Kombination eines dreieckigen und eines rechteckigen Kasten.
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Mathematisch gesehen addieren Sie die Volumina dieser beiden Kästen, um das Gesamtvolumen eines keilförmigen
Kastens zu erhalten.
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Bei den Berechnungen achten Sie bitte darauf, die Gehäuse-Innenraumvolumina für Portvolumina und Luftverdrängung
des Woofers anzupassen.
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Alle Berechnungen sollten vor dem Zuschneiden des Holzes erfolgen. Es ist nicht schlimm, wenn die Werte des
endgültigen Gehäuses um etwa +/- 5% vom optimalen Wert abweichen, da Sie die Differenz kaum hören können! Dies ist
sehr wichtig, weil vorgefertigte Gehäuse oft gut funktionieren, obwohl die Werte ein wenig daneben liegen. Wenn Sie
außerdem vergessen, die Woofer- und Portröhren-Verdrängung einzuberechnen, wird dies von den meisten Menschen
akustisch nicht wahrgenommen.
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Bei sehr niedrigen Frequenzen ist die Form des Gehäuses unwichtig. Bei solchen Wellenlängen können Sie nahezu jede
Form oder Länge benutzen; vermeiden Sie aber vollkommen ausgefallene Formen, um die Bauteile leichter schneiden
und zusammenkleben zu können.
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Spanplatten, MDF-Platten (mitteldichte Faserplatten) oder hochwertiges Birkensperrholz sind gute Materialien, um Kästen
mit einer Dicke von 5/8 bis 1 Zoll (14-25mm) zu bauen. Massive Holzpaneele sollten nicht in Fahrzeugen benutzt werden,
da sie mit der Zeit reißen oder sich verwölben könnten.
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Alle Fugen innerhalb des Gehäuses sollten geklebt, verschraubt und dann abgedichtet werden, damit die Paneele sich
nicht mit der Zeit voneinander lösen und luftdurchlässig werden.
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Das Überkreuz-Verklammern der Paneele ist bei großen Gehäusen wichtig, damit die Paneele selbst keinen Klang
abgeben.
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Etwa 50 Prozent der Innenwände sollten mit akustischem Dämpfungsmaterial (z.B. 2- bis 4-Zoll dicke Glaswolle) bedeckt
werden. Dies hilft bei der Reduktion von Hochfrequenzresonanzen und erhöht das Gehäusevolumen bezüglich des
Woofers um etwa 10 bis 15 Prozent.
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Wandresonanzen dämpfen Sie am besten, indem Sie die Gehäuse-Innenwand mit einem Dämpfungsmaterial wie z.B.
teerbasierter Fahrzeug-Grundierung besprühen.
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Das fertige Gehäuse sollte es ermöglichen, den Woofer später einmal zu warten, falls er aus irgendwelchen Gründen
beschädigt werden sollte.
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Es wird sehr empfohlen, Fünfwege-Verbindungen für elektrische Anschlüsse am Gehäuse anzubringen. Damit kann man
das Gehäuse dann leicht zur Wartung oder zum Schutz vor Diebstahl aus dem Wagen entfernen.
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Portröhren sollten einen größtmöglichen Durchmesser haben, um Windgeräusche zu verhindern. PVC-Installationsröhren
sind preiswert und in 3-, 4- oder 5-Zollgrößen zu erhalten. PVC-Knieverbindungen helfen Ihnen dabei, innerhalb des
Gehäuses Biegungen zu schaffen, während der durchschnittliche Durchmesser entlang der Mittellinie der Röhre verläuft.
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Versuchen Sie immer aktive (elektronische) Verbindungen zu benutzen. Diese sind heutzutage in den meisten
Leistungsverstärkern eingebaut. Beim Einbau sollte die Entfernung zwischen der Seite des Woofers und dem Port wenn
möglich weniger als ca. 12 Zoll betragen. Bei einfach gelüfteten Gehäusen KÖNNEN Sie NICHT die Frequenzresonanz
verringern, indem Sie einfach den empfohlenen Porttuning-Frequenzwert heruntersetzen. Dies führt zu ernsthaftem
Überdämpfen des Gehäuses und verleiht dem ganzen Gehäuse einen sehr “schlammigen” Klang.
Bevor Sie alles zusammenkleben und -schrauben, tackern Sie die Seiten leicht zusammen, und prüfen Sie, ob das Gehäuse
ins Fahrzeug passt. Achten Sie auch sorgfältig darauf, dass der Woofermagnet weit genug von der Rückseite entfernt ist. Es
gibt noch einige andere Dinge, an die man denken muss, wenn man Subwoofergehäuse entwirft und baut, aber diese sind
zu zahlreich, um sie alle hier aufzuführen. Diejenigen, die dennoch daran interessiert sind, verweisen wir auf Lesematerial zu
Lautsprechern und Audio im allgemeinen.
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21
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E
NDGÜLTIGE
K
ONSTRUKTION DES
S
UBWOOFER
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EHÄUSES
Im folgenden finden Sie eine Liste empfohlener Literatur (Materialien und Quellen), falls Sie sich für Lautsprecher, Akustik und
Audio im allgemeinen interessieren. Jeden Eintrag haben wir außerdem mit einer subjektiven Bemerkung versehen.
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DESIGNING, BUILDING, AND TESTING YOUR OWN SPEAKER SYSTEM (KONSTRUIEREN, BAUEN UND TESTEN SIE
IHR EIGENES LAUTSPRECHERSYSTEM), David Weems, Copyright 1984, TAB Books #1964, Blue Ridge Summit, PA
17294, USA.
(Eine ausgezeichnete Einführung in die Konstruktion von Heimlautsprechern, das aber jederzeit auch für den
Bau von Autolautsprechern verwendet werden kann, da viele Konzepte übertragbar sind)
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LOUDSPEAKER DESIGN COOKBOOK (LAUTSPRECHER-KONSTRUKTIONS-“KOCHBUCH”), Vance Dickason, Copyright
1991-2002, vertrieben durch Old Colony Sound Lab, Peterborough, NH, 03458, USA.
(Ein wesentlicher technischer Schritt
nach vorne im Vergleich zum o.g. Buch von Weems, das komplexe Wooferboxen und Frequenzweichenkonstruktionen
behandelt. Ein ausgezeichnetes, für alle nützliches Nachschlagewerk)
. ISBN: 1-882580-33-8
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BLAUBOX WOOFER BOX DESIGN COMPUTER PROGRAM (COMPUTERPROGRAMM BLAUBOX ZUR WOOFERBOX-
KONSTRUKTION), Thomas Breithaupt, Blaupunkt div. Robert Bosch Corporation, 2800 S. 25th Avenue, Broadview, IL
60155, USA.
(Ein einfach anzuwendendes IBM PC-Computerprogramm zur Vorausberechnung des Frequenzganges eines
Subwoofers in 10 verschiedenen Gehäusen, einschließlich versiegelter, belüfteter und Bandpass-Konfigurationen.
Grundlegende passive Frequenzweichenkonstruktionen werden ebenfalls besprochen. Das Programm kann kostenlos von
der Blaupunkt-Webseite http://www.blaupunkt.com heruntergeladen werden).
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TESTING LOUDSPEAKERS (LAUTSPRECHER TESTEN), Joseph D’Appolito, Copyright 1998, vertrieben durch Old Colony
Sound Lab, Peterborough, NH, 03458, USA.
(Ein hervorragendes technisches Nachschlagewerk zur Messung von
Lautsprechern. Achtung: NUR für Hartgesottene!)
ISBN: 1-882580-17-6
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USÄTZLICHE
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INWEISE
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