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Deutsch
Messpraxis
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Anodisiertes Aluminium und an-
dere Metalloberflächen
Das Messgerät ist mit einem erwei-
terten Messbereich zur Messung
von Proben mit sehr großem
Reflexionsvermögen ausgestattet.
Das Reflexionsvermögen nicht-
metallischer Oberflächen nimmt
mit dem Einstrahlwinkel zu. Die
Reflexionseigenschaften von Me-
tallen verhalten sich nicht immer in
dieser Weise. Auf Grund der
Doppelreflexion wird das Licht zum
Teil an der Beschichtung und zum
Teil am darunter liegenden Metall
reflektiert. Für ein vollständiges
Verständnis der Reflexions-
eigenschaften solcher Oberflächen
wird empfohlen, sie unter allen
Geometrien zu vermessen.
Neben dem Bezug auf einen
Schwarzglanzstandard (Glanz-
einheiten) ist es im Metallbereich
auch üblich, den
Reflektometerwert auf die einge-
strahlte Lichtmenge zu beziehen
und in % (Reflexionsgrad)
auszudrücken. Dies kann im Menü
Skalierung ausgewählt werden.
Bemerkungen
Nur an ebenen Flächen sind ein-
wandfreie Messungen möglich.
Die Messung an verschmutzten,
verkratzten oder anderweitig ge-
störten Bereichen des Prüflings ist
nicht sinnvoll, es sei denn, dass
man mittels Glanzmessung eine
Aussage über den Grad derartiger
Störungen erzielen will.
Da man nicht davon ausgehen
kann, dass das Glanzvermögen
über die gesamte Oberfläche des
Prüflings konstant ist, sollte der
Reflektometerwert an mehreren
verschiedenen Stellen gemessen
und Mittelwert und Standard-
abweichung bestimmt werden.
Wenn die Probe Strukturen oder
richtungsabhängige Glanzeigen-
schaften aufweist, sollte man die
Strukturmerkmale und die Licht-
einfallrichtung bei der Messung im
Prüfbericht angeben.
Proben, die im Verlauf einer Unter-
suchung mehrfach gemessen wer-
den müssen (z. B. Bewitterungs-
proben), sollten entsprechend mar-
kiert werden, um bei wiederholten
Prüfungen ein Messen an dersel-
ben Stelle sicherzustellen.