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Betriebsanleitung
PSI 8000 2U Serie
Stand: 28.06.2012
Bedienung des Gerätes
10. Besondere Gegebenheiten
10.1 Fernfühlungsbetrieb
Fernfühlungsbetrieb, auch „Remote sense“ genannt, soll Span-
nung, die über die Lastleitungen zum Verbraucher hin abfällt,
kompensieren. Dies kann jedoch nur bis zu einem gewissen Grad
geschehen. Daher ist der Leitungsquerschnitt der Lastleitungen
dem zu entnehmenden Strom stets anpassen, um den Span-
nungsabfall so gering wie möglich zu halten. Auf der Rückseite
ist ein Fernfühlungseingang an der Klemme
System Bus
vor-
handen der am Verbraucher polrichtig angeschlossen wird. Das
Gerät erkennt das automatisch und regelt die Spannung nun am
Verbraucher, statt wie vorher am Ausgang. Die Spannung am
Ausgang erhöht sich dadurch um den Betrag des Spannungs-
abfalls zwischen Gerät und Verbraucher. Siehe auch Bild 9.
Maximale Ausregelung: siehe „2. Technische Daten“.
10.2 Anschluß verschiedener Lasttypen
Verschiedene Lasttypen, wie z. B. ohmsche Lasten (Glühlam-
pe, Widerstand), elektronische Lasten oder induktive Lasten
(Motor) verhalten sich unterschiedlich und können auf das
Netzgerät zurückwirken. Zum Beispiel können Motoren beim
Starten eine Gegenspannung erzeugen, die im Netzgerät einen
Überspannungsfehler auslösen. Elektronische Lasten arbeiten
auch mit Regelkreisen für Strom, Spannung und Leistung und
diese Regelkreise können denen des Netzgerätes entgegen-
wirken und u.U. erhöhte Ausgangsrestwelligkeit oder andere,
unerwünschte Effekte bewirken. Ohmsche Lasten verhalten sich
dagegen nahezu neutral. Das Verhalten der Lasten ist daher
stets im Betriebskonzept der Anwendung zu berücksichtigen.
10.3 Netzüber-/Netzunterspannung
Die Geräte verfügen über eine aktive Gleichrichtung mit PFC
und einen Weitbereichseingang. Das bedeutet, sie können mit
90V...264V bzw. 180V...264V betrieben werden.
Netzspannungen unter 90V bzw. 180V werden als Netzunter-
spannung bzw. Ausschalten des Gerätes betrachtet und führen
zur Speicherung der zuletzt eingestellten Sollwerte, sowie zur
Abschaltung des Leistungsteils und des Ausganges.
Achtung!
Dauerhafte Netzunter- oder überspannung muß unbedingt
vermieden werden!
Hinweis
Bei Geräten mit 1500W Nennleistung findet ab ca. 150V Ein-
gangsspannung oder weniger eine automatische Leistungs-
reduktion (Derating) auf 1000W statt. Bei 3000W-Geräten ist
die Leistungsreduktion auf 2000W festgelegt und beginnt bei
etwa 205V. Dieser Zustand wird nicht angezeigt und beeinflußt
auch nicht den Leistungssollwert bei Geräten mit einstellbarer
Leistung. Derating ist nur anhand der Istwerte von Strom und
Spannung erkennbar.
11. Weitere Anwendungen
11.1 Funktionen der Klemme System Bus
Die auf der Rückseite befindliche, 8polige Klemme
System
Bus
dient zum Anschluß von Fernfühlungsleitungen, sowie
zum Verbinden von Steuerleitungen zwischen gleichartigen
Geräten zwecks Reihen- oder Parallelschaltung. Pinbelegung:
1 : Fernfühlung positiv (Sense +)
2 : Fernfühlung negativ (Sense -)
3 : Master-Ausgang Strom
4 : Master-Ausgang Spannung
5 : Slave-Eingang Strom
6 : Slave-Eingang Spannung
7 : Share Bus
8 : Masse
Achtung!
Die Funktionen der Pins 3-8, hier nachfolgend beschrie-
ben, sind nur bei Geräten ab 1000W Leistung verfügbar.
11.1.1 Reihenschaltung als Master-Slave
Hinweis
Nur verfügbar bei Geräten ab 1kW Nennleistung.Nicht ver-
fügbar für das 720V-Modell.
Geräte mit unterschiedlicher Ausgangsspannung und möglichst
gleichem Nennstrom können grundsätzlich in Reihe geschal-
tet werden. Bei Geräten mit unterschiedlichem Nennstrom
bestimmt das Gerät mit dem kleinsten Nennstrom den max.
Strom der Reihenschaltung. Ein Gerät ist dabei stets der Ma-
ster des nächsten Gerätes (Slave) und so weiter. Bei mehr als
zwei Geräten sollte daher eins als Master und alle anderen als
Slaves betrachtet werden. Der Master kann Strom und Span-
nung jeweils einzeln oder zusammen vorgeben. Dafür sind die
getrennten Signale an den Pins 3 und 4 der Klemme
System
Bus
vorgesehen.
Eine Beispielbeschaltung ist im Bild 10 zu finden. Hier werden
Spannung und Strom gleichzeitig vom Master vorgegeben. Soll
nur ein Sollwert vom Master bestimmt werden, so kann der an-
dere an den Slaves jeweils auf 100% gestellt werden. Um das
Gesamtsystem fernzusteuern reicht es dann aus, den Master
über seine analoge oder digitale Schnittstelle anzusprechen.
Der Strom-Istwert gilt dann für alle Geräte in der Reihenschal-
tung, der Spannungs-Istwert wird nicht automatisch summiert
und muß daher vom Anwender mit der Anzahl der Geräte
multipliziert werden.
Leistungsregelung bzw. -begrenzung der Reihenschaltung am
Master kann auch stattfinden, sofern dieser ein Modell mit Lei-
stungsregelung ist. Über die sich dadurch einstellenden Sollwer-
te werden die Slaves dann auch nachfolgend leistungsbegrenzt.
Bild 9