Bedienungshandbuch
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SEHR WICHTIG
Man kann das Low Cut-Filter bei Live-Auftritten
auch flexibel mit dem Low EQ für Gesang
ein setzen. Häufig ist ein Bass Shelving EQ für
Gesang sehr hilfreich. Das Problem ist nur, dass
durch Hinzufügen eines Low EQ auch Rumpeln, Mikrofon-
bedienung und Atmungspopps verstärkt werden. Da Low
Cut alle diese Probleme löst, können Sie ruhig einen Low
EQ hinzufügen, ohne Ihre Subwoofer zu zerstören.
24. EINGANG (LINE oder FW 1 - 16)
In alle 16 Kanäle kann man Signale entweder über die
Mic/Line-Eingänge oder via FireWire von maximal 16 Aus-
gängen eines Computers einspeisen. Mit diesem Schalter
können Sie pro Kanal wählen, ob der Kanal einen Mic/
Line-Eingang oder einen FireWire-Ausgang von Ihrer DAW
akzeptiert.
Beim spurweisen Aufnehmen werden Sie wahrscheinlich
alle Tasten lösen, um die Eingänge hören zu können. Beim
Overdubbing werden Sie wahrscheinlich alle bereits auf
die DAW aufgenommenen Spuren ins Pult zurückstreamen
(z. B. Drums auf 1 - 8, während Sie den Bass auf Kanal
9 overdubben, wobei die Input-Schalter der Kanäle 1 - 8
hierbei auf
FW
stehen). Und wenn Sie dann einen völlig
analogen Mixdown vornehmen, werden Sie diese Tasten
alle drücken, um einen kompletten 16-Kanal "Bandma-
schinenmix" durchzuführen – ganz auf die klassische
Weise!
25. HI-Z SCHALTER (nur Kanal 1 und 2)
Aktivieren Sie diesen Schalter, wenn Sie Gitarren direkt
an die 6,35 mm Line-Eingänge der Kanäle 1 und 2 an-
schlie ßen wollen.
Ohne diesen Schalter müssten Sie eine DI-Box zwischen
Gitarre und Eingang schalten. Wenn diese Schalter nicht
gedrückt sind, ist der Höhenfrequenzgang und der Gesamt-
klang der Gitarre stark beeinträchtigt.
Wenn Sie eine Gitarre an einen niederohmi-
gen Line-Eingang anschließen, können Höhen
verlorengehen, wodurch ein unnatürlicher,
dumpfer Klang erzeugt wird. Normalerweise
müssen Sie eine DI-Box zwischen Gitarre und Mischer-
Eingang schalten, um die Impedanz der Gitarre von hoch-
auf niederohmig zu konvertieren. Dank der HI-Z-Eingänge
der Kanäle 1 und 2 ist keine DI-Box mehr nötig. Allerdings
sind die HI-Z-Eingänge unsymmetrisch (bei gedrückter
Taste). Wenn Sie also bei einer Live Show ein langes Kabel
(mehr als 10 Meter) zwischen Instrument und Mischer
verwenden, sollten Sie eine DI-Box mit symmetrischem
Ausgang benutzen, um Geräuscheinstreuungen über die
gesamte Länge des Kables zu verhindern.
26. GAIN-REGLER
Lesen Sie bitte auch "Pegel einstellen" auf Seite 3.
Der Gain-Regler bestimmt die Eingangsempfindlichkeit
der Mic-/Line-Eingänge. So lässt sich das von außen kom-
mende Signal auf optimale interne Betriebspegel einstel-
len.
IM DET
AIL
IM DET
AIL
Wenn das Signal an die XLR-Buchse angeschlossen wird,
beträgt die Verstärkung bei ganz zurückgedrehtem Regler
0 dB. Sie lässt sich bei ganz aufgedrehtem Regler auf 60 dB
erhöhen.
Beim Anschluss an die 6,35 mm Buchse werden alle
16 Kanäle bei ganz zurückgedrehtem Regler um 20 dB
bedämpft und bei voll aufgedrehtem Regler um 40 dB
verstärkt, wobei die “U” (Unity Gain) Marke bei etwa 11:00
Uhr liegt.
Diese 20dB-Bedämpfung ist praktisch, wenn Sie ein sehr
heißes Signal anschließen oder sehr viel EQ-Gain hinzufü-
gen möchten – oder beides. Ohne diese “virtuelle Bedämp-
fung” ist die Gefahr von Kanal-Clipping wesentlich höher.
27. SEND FIREWIRE PRE/POST
Jeder Kanal des Mischers kann ein FireWire-Ausgangs-
signal zum Computer oder einer DAW leiten. Die FireWire-
Ausgabe jedes Kanals kann vor (pre) oder hinter (post)
dem Kanal-EQ abgegriffen werden. (Der Ausgang liegt
immer pre-fader.)
Wenn der EQ des Mischers auf die FireWire-Aufnahme
wirken soll, setzen Sie diesen Schalter auf
post
. Dies ist
beim Aufnehmen von Kanälen in einem Studio nützlich
(wobei unser Perkins EQ seine fantastische Wirkung ent-
faltet).
Wenn Sie lieber das direkte Signal einer Live Perfor-
mance aufzeichnen und dieses später in der DAW mit EQ
bearbeiten möchten, setzen Sie diesen Schalter auf
pre
.
Dies ist in Live-Situationen nützlich, in denen der EQ zur
Raumkorrektur eingesetzt wird und diese Modifikation
nicht in die Aufnahme übernommen werden soll.
KANAL-EQUALIZER (EQ)
Die 4-Band-EQs aller 16 Kanäle sind mit High Shelving,
Low Shelving sowie Hi-Mid Peaking und Lo-Mid Peaking
mit regelbaren Mitten ausgestattet.
“Shelving” bedeutet, dass die Schaltung alle Frequenzen
jenseits der festgelegten Frequenz verstärkt/bedämpft.
Wenn Sie beispielsweise den Low EQ-Regler nach rechts
drehen, werden Bassfrequenzen ab 80 Hz bis hinunter zum
tiefsten vorstellbaren Ton verstärkt. “Peaking” bedeutet,
dass bestimmte Frequenzen eine Erhebung um die Mitte-
frequenz herum bilden.
Mit zuviel EQ lässt sich auch viel Unfug anstel-
len. Wir haben jede EQ-Schaltung mit sehr viel
Verstärk ung/Bedämpfung ausgestattet, da wir
wissen, dass jeder dies manchmal benötigt. Aber wenn
Sie die EQs bei allen Kanälen auf Maximum setzen, wird
die Mischung matschig. Setzen Sie den EQ subtil ein und
benutzen Sie sowohl die linke (Cut) als auch die rechte
(Boost) Reglerseite. Wenn Sie wiederholt sehr viel Ver-
stärkung oder Bedämpfung anwenden, sollten Sie lieber
die Klangquelle ändern, indem Sie z. B. das Mikrofon
neu platzieren, einen anderen Mikrofontyp verwenden,
die Saiten wechseln oder es einfach einmal mit Gurgeln
versuchen.