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Schnellabstiegsmanöver
Zum schnellen Abbau von Höhe empfehlen wir drei Manöver.
Wir reihen sie dem Anspruch ansteigend nach:
1.) Ohren anlegen
Zum Anlegen der Ohren sind beidseitig die äußersten A-Leinen herun-
ter zu ziehen, welche an einem separaten Gurt aufgehängt sind (geteil-
te A-Gurte). Die Bremsschlaufen bleiben dabei (ohne zusätzliche Wick-
lung) in der Hand. Solange die Gurte unten gehalten werden, bleiben
die Außenflügel eingeklappt, was den Sinkwert erhöht.
Tritt man in den Beschleuniger, erhöhen sich Sinken und Vorwärts-
fahrt. Zudem wird so die Anstellwinkelerhöhung, welche durch den
Zusatzwiderstand der angelegten Ohren erzeugt wird, ausgeglichen.
Bei sehr großen Ohren (durch »Nachziehen« der A3 Leine) ist der Ein-
satz des Beschleunigers notwendig, um zu verhindern, dass sich der
Anstellwinkel kritisch erhöht.
Zur Ausleitung des Manövers werden die A-Gurte nach oben geführt
und vollständig freigegeben. Sollten sich die Ohren nicht von selbst
vollständig füllen, kann der Pilot die Öffnung durch ein kurzes, impulsi-
ves Bremsen beschleunigen.
2.) B-Stall
Der B-Stall wird durch symmetrisches Herunterziehen (rund 15 Zentimeter)
der B-Gurte eingeleitet. Es empfiehlt sich – für maximalen Halt und Manö-
versicherheit – die Gurte am oberen Ende, also am Leinenschloss, zu greifen.
Der Schirm verliert sofort mit Herunterziehen der Gurte seine Vorwärtsfahrt
und geht nach einer kurzen Pendelbewegung in einen stabilen Sackflug-
zustand über.
Wir empfehlen, den B-Stall immer mit Blick zur Kappe durchzuführen – ohne
dabei jedoch die Höhe über Grund aus den Augen zu lassen und das Manöver
rechtzeitig wieder zu beenden.
Der B-Stall wird durch schnelles, symmetrisches nach oben Führen der
B-Gurte wieder ausgeleitet. Zu langsames Ausleiten kann unter ungünsti-
gen Umständen eine Sackflugphase nach dem B-Stall zur Folge haben (sie-
he Sackflug).
Geometrische Daten des Beschleunigers
Wird der gesamte verfügbare Beschleunigerweg genutzt, so ver-
kürzen sich A-Gurte gegenüber dem C-Gurt um 19 Zentimeter
(Größe L), 17,5 Zentimeter (Größe M), 16 Zentimeter (Größen S und
XS) bzw. 14,5 Zentimeter (Größen XXS und XXXS).
Kurvenflug
Der Kurvenflug ist ein Zusammenspiel aus Innenbremse, Außenbrem-
se und Gewichtsverlagerung. Die Kunst ist die richtige Dosierung. Der
ION 5 Light zeichnet sich durch ein sensibles Handling aus. Es genü-
gen bereits kleine Steuerausschläge, um präzise Kurven zu fliegen.
Beim Thermikfliegen empfehlen wir zusätzlich zur Innenbremse ein
leichtes Anbremsen der kurvenäußeren Seite: Dies hilft, die Quernei-
gung und Drehgeschwindigkeit besser kontrollieren zu können, bezie-
hungsweise um ein besseres Feedback vom Gleitschirm zu erhalten.
Zudem erhöht es die Stabilität des Außenflügels.
Enge, kontrollierte Kurven und pendelfreie Kurvenwechsel erfordern
Übung, sollten jedoch von jedem Piloten beherrscht werden.
Achtung: Sollte der Fall eintreten, dass der Schirm nicht mehr über die
Bremsleinen steuerbar ist – weil etwa die Bremsleinen verwickelt sind
–, so kann der Gleitschirm eingeschränkt auch über die C-Gurte gesteu-
ert werden. In Verbindung mit Gewichtsverlagerung lassen sich so rela-
tiv gute Richtungskorrekturen durchführen. Auch eine sichere Landung
ist mit dieser Technik möglich. Die C-Gurte dürfen dabei nicht zu weit
heruntergezogen werden, um einen Strömungsabriss zu vermeiden.
Alternativ kann auch der Speedbrake Riser zum Lenken genutzt wer-
den.
Landung
Die Landung mit dem ION 5 Light gestaltet sich sehr einfach. In turbul-
enten Bedingungen empfiehlt es sich, leicht angebremst anzufliegen,
um die Stabilität zu erhöhen und um das Gefühl für die Schirmbewe-
gung zu vergrößern.
Unmittelbar vor dem Boden (<0,5 Meter) sollte dann stark – durchaus
bis zum Strömungsabriss – durchgebremst werden.
Achtung: Ein vollstän-
diger Strömungsab-
riss (Fullstall) kann
– zu früh gezogen
– zu unsanften
Landungen oder gar
zu schweren Unfällen
führen. Daher sind die
Bremsen erst direkt
vor dem Aufsetzen
(<0,5 Meter) ganz
durch zuziehen.
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Bei sehr großen Ohren
(durch »Nachziehen«
der A3 Leine) ist der
Einsatz des Beschleu-
nigers notwendig, um
zu verhindern, dass
sich der Anstellwinkel
kritisch erhöht.
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