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1.) Ohren anlegen
Zum Anlegen der Ohren sind beidseitig die äußersten A-Leinen herun-
ter zu ziehen, welche an einem separaten Gurt aufgehängt sind (geteil-
te A-Gurte). Die Bremsschlaufen bleiben dabei (ohne zusätzliche Wick-
lung) in der Hand. Solange die Gurte unten gehalten werden, bleiben
die Außenflügel eingeklappt, was den Sinkwert erhöht.
Tritt man in den Beschleuniger, erhöhen sich Sinken und Vorwärts-
fahrt. Zudem wird so die Anstellwinkelerhöhung, welche durch den
Zusatzwiderstand der angelegten Ohren erzeugt wird, ausgeglichen.
Bei sehr großen Ohren (durch »Nachziehen« der A3 Leine) ist der Ein-
satz des Beschleunigers notwendig, um zu verhindern, dass sich der
Anstellwinkel kritisch erhöht.
Zur Ausleitung des Manövers werden die A-Gurte nach oben geführt
und vollständig freigegeben. Sollten sich die Ohren nicht von selbst
vollständig füllen, kann der Pilot die Öffnung durch ein kurzes, impulsi-
ves Bremsen beschleunigen.
2.) B-Stall
Der B-Stall wird durch symmetrisches Herunterziehen (rund 15 Zentimeter)
der B-Gurte eingeleitet. Es empfiehlt sich – für maximalen Halt und Manöver-
sicherheit –, die Gurte am oberen Ende, also am Leinenschloss, zu greifen.
Der Schirm verliert sofort mit Herunterziehen der Gurte seine Vorwärtsfahrt
und geht nach einer kurzen Pendelbewegung in einen stabilen Sackflug-
zustand über.
Zieht man die B-Tragegurte zu weit nach unten (deutlich mehr als
15 Zentimeter), beginnt der Schirm langsam um seine Hochachse zu
rotieren. Ebenso ist es (vor allem in turbulenter Luft) möglich, dass der
Schirm eine so genannte Rosette bildet. Der Schirm deformiert sich und die
Außenflügel wandern nach vorne. In diesem Fall sind die Hände unverzüglich
nach oben zu führen.
Die Neigung zur Rossette lässt sich reduzieren, wenn man die B-Gurte von
innen greift und dann nicht senkrecht nach unten, sondern zusätzlich nach
innen zum Körper zieht.
Wir empfehlen, den B-Stall immer mit Blick zur Kappe durchzuführen – ohne
dabei jedoch die Höhe über Grund aus den Augen zu lassen und das Manöver
rechtzeitig wieder zu beenden.
Geometrische Daten des Beschleunigers
Wird der gesamte verfügbare Beschleunigerweg genutzt, so ver-
kürzen sich A-Gurte gegenüber dem C-Gurt um 19 Zentimeter
(Größen S, M und L), 16 Zentimeter (XS) bzw. 13 Zentimeter (XXS).
Kurvenflug
Der Kurvenflug ist ein Zusammenspiel aus Innenbremse, Außenbrem-
se und Gewichtsverlagerung. Die Kunst ist die richtige Dosierung. Der
MENTOR 5 zeichnet sich durch ein sensibles Handling aus. Es genü-
gen bereits kleine Steuerausschläge, um präzise Kurven zu fliegen.
Beim Thermikfliegen empfehlen wir zusätzlich zur Innenbremse ein
leichtes Anbremsen der kurvenäußeren Seite: Dies hilft, die Quernei-
gung und Drehgeschwindigkeit besser kontrollieren zu können bezie-
hungsweise um ein besseres Feedback vom Gleitschirm zu erhalten.
Zudem erhöht es die Stabilität des Außenflügels.
Enge, kontrollierte Kurven und pendelfreie Kurvenwechsel erfordern
an Übung, sollten jedoch von jedem Piloten beherrscht werden.
Achtung: Sollte der Fall eintreten, dass der Schirm nicht mehr über die
Bremsleinen steuerbar ist – weil etwa die Bremsleinen verwickelt sind
–, so kann der Gleitschirm eingeschränkt auch über die C-Gurte gesteu-
ert werden. In Verbindung mit Gewichtsverlagerung lassen sich so rela-
tiv gute Richtungskorrekturen durchführen. Auch eine sichere Landung
ist mit dieser Technik möglich. Die C-Gurte dürfen dabei nicht zu weit
heruntergezogen werden, um einen Strömungsabriss zu vermeiden. Al-
ternativ kann auch der Speedbrake Riser zum Lenken genutzt werden.
Landung
Die Landung mit dem MENTOR 5 gestaltet sich sehr einfach. In turbul-
enten Bedingungen empfiehlt es sich, leicht angebremst anzufliegen,
um die Stabilität zu erhöhen und um das Gefühl für die Schirmbewe-
gung zu vergrößern.
Unmittelbar vor dem Boden (<0,5 Meter) sollte dann stark – durchaus
bis zum Strömungsabriss – durchgebremst werden.
Schnellabstiegsmanöver
Zum schnellen Abbau von Höhe empfehlen wir drei Manöver.
Wir reihen sie dem Anspruch ansteigend nach:
Achtung: Ein vollstän-
diger Strömungsab-
riss (Fullstall) kann
– zu früh gezogen
– zu unsanften Lan-
dungen
oder gar zu schweren
Unfällen führen. Daher
sind die Bremsen erst
direkt vor dem Aufset-
zen (<0,5 Meter) ganz
durch zuziehen.
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