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Netzgeräte-Grundlagen
sere Wirkungsgrad von 70% bis 95%. Durch Takten mit ei-
ner höheren Frequenz wird ein kleineres Volumen der be-
nötigten Transformatoren und Drosseln erreicht. Wickel-
kerngröße und Windungszahl dieser Bauelemente nehmen
mit zunehmender Frequenz ab. Mit steigender Schaltfre-
quenz ist auch die, pro Periode zu speichernde und wieder
abzugebende, Ladung Q, bei konstantem Wechselstrom I
(Stromwelligkeit), geringer und eine kleinere Ausgangska-
pazität wird benötigt. Gleichzeitig steigen mit der Frequenz
die Schaltverluste im Transistor und den Dioden. Die Mag-
netisierungsverluste werden größer und der Aufwand zur
Siebung hochfrequenter Störspannungen nimmt zu.
3.3 Parallel- und Serienbetrieb
Bedingung für diese Betriebsarten ist, dass die Netzge-
räte für den Parallelbetrieb und/oder Serienbetrieb dimen-
sioniert sind. Dies ist beim HM8143 Netzgerät der Fall. Die
Ausgangsspannungen, welche kombiniert werden sollen,
sind in der Regel voneinander unabhängig. Dabei können
die Ausgänge eines Netzgerätes und zusätzlich auch die
Ausgänge eines weiteren Netzgerätes miteinander verbun-
den werden.
Serienbetrieb
Wie Abb. 3.5 zeigt addieren sich bei dieser Art der Ver-
schaltung die einzelnen Ausgangsspannungen. Die da-
bei entstehende Gesamtspannung kann dabei leicht die
Schutzkleinspannung von 42 V überschreiten.
Abb. 3.4: Die Ladung eines Schaltnetzteiles
T
T
2
Q
2
Q
1
I
Abb. 3.5: Serienbetrieb
Beachten Sie, dass in diesem Fall das Berühren von spannungs-
führenden Teilen lebensgefährlich ist. Es wird vorausgesetzt,
dass nur Personen, welche entsprechend ausgebildet und unter-
wiesen sind, die Netzgeräte und die daran angeschlossenen Ver-
braucher bedienen. Es fließt durch alle Ausgänge der selbe Strom.
Die Strombegrenzungen, der in Serie geschalteten Aus-
gänge, sollten auf den gleichen Wert eingestellt sein. Geht
ein Ausgang in die Strombegrenzung, bricht ansonsten die
Gesamtspannung zusammen.
Parallelbetrieb
Ist es notwendig den Gesamtstrom zu vergrößern, werden
die Ausgänge der Netzgeräte parallel verschaltet. Die Aus-
gangsspannungen der einzelnen Ausgänge werden so ge-
nau wie möglich auf den selben Spannungswert einge-
stellt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei dieser Betriebs-
art ein Spannungsausgang bis an die Strombegrenzung
belastet wird. Der andere Spannungsausgang liefert dann
den restlichen noch fehlenden Strom. Mit etwas Geschick
lassen sich beide Ausgangsspannungen so einstellen, dass
die Ausgangsströme jedes Ausganges in etwa gleich groß
sind. Dies ist empfehlenswert, aber kein Muss. Der ma-
ximal mögliche Gesamtstrom ist die Summe der Einzel-
ströme der parallel geschalteten Quellen.
Beispiel:
Ein Verbraucher zieht an 12 V einen Strom von 2,7 A. Jeder
30 V-Ausgang des HM8143 kann maximal 2 A. Damit nun
der Verbraucher mit dem HM8143 versorgt werden kann,
sind die Ausgangsspannungen beider 30 V-Ausgänge auf
12 V einzustellen. Danach werden die beiden schwarzen
Sicherheitsbuchsen und die beiden roten Sicherheitsbuch-
sen miteinander verbunden (Parallelschaltung). Der Ver-
braucher wird an das Netzgerät angeschlossen und mit
der Taste OUTPUT die beiden parallelgeschalteten Ein
gänge zugeschaltet. In der Regel geht ein Ausgang in die
Strombegrenzung und liefert ca. 2 A. Der andere Ausgang
funktioniert normal und liefert die fehlenden 700 mA.
Abb. 3.6: Parallelbetrieb
Parallelbetrieb mit gleichzeitiger Modulation ist nicht möglich
und kann zur Zerstörung des Netzgerätes führen.
Achten Sie beim Parallelschalten mit Netzteilen anderer Herstel-
ler darauf, dass die Einzelströme der einzelnen Quellen gleichmä-
ßig verteilt sind. Es können bei parallelgeschalteten Netzgeräten
Ausgleichsströme innerhalb der Netzgeräte fließen. Das Netz-
gerät ist für Parallel- und Serienbetrieb dimensioniert. Verwen-
den Sie Netzgeräte eines anderen Herstellers, welche nicht über-
lastsicher sind, können diese durch die ungleiche Verteilung zer-
stört werden.