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11/12/2019
TR - ELA - BA - DGB - 0027 - 03
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7 Medienredundanz (MRP) / Fast Start-Up (FSU)
Das Mess-System unterstützt zum einen das
Media Redundancy Protocol
(MRP) gemäß
IEC 62439 und zum anderen die Funktion
Fast Start-Up
(FSU) für einen optimierten
Systemhochlauf.
Jedoch kann zur selben Zeit immer nur eine der beiden Funktionen genutzt werden. Bei der
Projektierung muss deshalb entschieden werden, welche der beiden Funktionen genutzt werden soll.
7.1 MRP
Zur Erhöhung der Verfügbarkeit werden industrielle Kommunikationsnetze mit redundanten
physischen Verbindungspfaden zwischen den Netzknoten ausgelegt.
Das Medienredundanz-Protokoll sorgt dabei für eine schleifenfreie Netztopologie und Detektion von
Kommunikationsunterbrechungen.
Durch die redundante Netzwerkstruktur wird die Anlagen- und Maschinenverfügbarkeit deutlich
erhöht, da der Ausfall einzelner Geräte keinen Einfluss auf die Kommunikation hat.
Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten benötigen keinen Anlagenstillstand mehr und können im laufenden
Betrieb vorgenommen werden.
Das Mess-System wird dabei als MRP-Client in die Ringtopologie eingebunden und wird vom MRP-
Manager überwacht.
Aufbaurichtlinien
● Alle Ringteilnehmer müssen MRP unterstützen und das MRP-Protokoll aktiviert haben.
● Verbindungen im Ring müssen über die konfigurierten Ring-Ports gesteckt werden.
● Die maximale Anzahl der Ringteilnehmer beträgt 50. Andernfalls kann es zu
Rekonfigurationszeiten > 200 ms kommen.
● Alle innerhalb der Ringtopologie verbundenen Geräte müssen Mitglieder der gleichen Redundanz-
Domäne sein. Ein Gerät kann nicht mehreren Redundanz-Domänen angehören.
● Alle Geräte im Ring müssen auf „MRP Client“, „MRP Manager (Auto)/Client“ oder „Automatic
Redundancy Detection“ eingestellt werden. Dabei muss mindestens ein Gerät im Ring die
Einstellung „MRP Manager (Auto)/Client“ oder „Automatic Redundancy Detection“ haben.
● Alle Partnerports innerhalb des Rings müssen die gleichen Einstellungen haben.
Siehe hierzu auch
SIEMENS Beitrags-ID: 109739614
.
7.2 FSU
Der Fast Start-Up (FSU) ist ein optimierter Systemhochlauf, um ab dem zweiten Hochlauf wesentlich
schneller in den Datenaustausch zu gelangen. Dies geschieht u.a. dadurch, dass viele Parameter
permanent gespeichert werden und beim Hochlauf nicht neu übertragen werden müssen.
Um optimierte Hochlaufzeiten realisieren zu können, muss an dem betreffenden Switch des
Netzwerkteilnehmers die Funktion Auto-Negotiation und Auto-Cross-Over deaktivierbar sein. Um
dennoch eine Verbindung zu ermöglichen, wird ein Crossover-Kabel oder ein Switch mit
Portbeschaltung zum Kreuzen der Anschlüsse benötigt.
Siehe hierzu auch
PROFINET Planungsrichtlinie, PNO Bestell-Nr.: 8.061.